Translate the Blog

Sonntag, 13. Januar 2013

Beleuchtung 2013: Kabinenhaube tiefziehen

Hallo Leser,

heute schreibe ich Euch von meiner selbst angefertigten RGB-LED-Haube für meinen Compass 7HV.
Da das als Winterprojekt angedacht war, und deutsche Winter sehr lange sein können, hab ich mir vorgenommen mal eine Kabinenhaube selbst herzustellen. Also vom Urmodell bis zur fertigen Haube, in welche ich die LEDs einarbeiten wollte. Außerdem wollte ich gern mal das Tiefziehen von Kunststoffen ausprobieren.

Das Urmodell aus Styrodur:

Das Design der Haube habe ich an das Original angelehnt, es sollte aber größer und "fleischiger" sein, damit ich möglichst viele LEDs aufbringen kann. Also habe ich ein Bild genommen und es etwas am PC bearbeitet um mir erstmal eine Idee zu verschaffen wie es aussehen könnte. Das sah dann so aus, oben das Orignal unten die 7HV SE (Steppo Edition) ;-)

Erstmal habe ich mir die Silouette auf einem Blatt Papier aufgemalt, die es später haben sollte. Im Anschluss musste ich herausfinden ob meine Fertigkeiten als Modellierer überhaupt ausreichend sind um ein Urmodell aus Styrodur selbst herzustellen. Es handelt sich hierbei nämlich um mein Erstlingswerk. Also habe ich die Silouette auf den Styrodurklotz übertragen und dann habe ich ihn mit dem Messer grob bearbeitet:


Darauf folgend habe ich es mit Schmirgelpapier solange bearbeitet bis mir die Form gefallen hat. Das hat einige Stunden gedauert:















Wie man auf den Fotos erkennen kann, musste ich 2 Styrodurplatten übereinander kleben, weil eine einzelne nicht ausreichend dick genug war. Das sollte sich später als großer Nachteil herausstellen, denn die Form war nur für wenige Tiefziehaktionen zu gebrauchen.
Generell ist Styrodur leider überhaupt nicht zum Tiefziehen geeignet, daher musste ich die Form mit Wandfarbe anstreiche,n um sie Temperaturbeständig zu machen. Im Anschluss habe ich die zweite Urformschale hergestellt. Auf dem Foto ist sie gerade noch am trocknen, hinterher habe ich sie noch etwas mit Schmirgelpapier bearbeitet:


Tiefziehen:
Nun konnte es ans Tiefziehen gehen, dafür musste ich mir einen Ofen und einen Vakuum-Tiefziehkiste bauen.
Außerdem einen Rahmen in der zu verformende Kunststoff eingespannt werden konnte. 
Hier ist erstmal der Holzrahmen mit einer eingespannten Polystyrolplatte:


Folgend der "Ofen" mit zwei Elektrogrills und einer Styrowärmedämmung, damit sich die heiße Luft anstauen und das Polystyrol erhitzen kann:


Hier der "Ofen" mit dem Rahmen und dem Kunststoff der sich gerade erhitzt wie man an der Verformung erkennen kann:

Und hier ist meine Vakuumtiefziehkiste. Darauf liegt die Urform meiner Kabinenhaube. Für genügend Unterdruck sorgen 2 Staubsauger (rechts und links unten im Bild zu sehen) :


Alles zusammen:


Das Ergebnis:




Rückschläge bei der Fertigung:

Leider war meine Urform aus Styrodur nur für 2 Tiefziehaktionen zu gebrauchen, weil ich, wie oben erwähnt, zwei Styrodurplatten übereinander kleben musste damit sie dick genug war. Genau an der Klebestelle hat sie sich wieder etwas auseinander gedrückt. Aber zum Glück im Unglück sind die ersten Hauben was geworden. So habe ich die aus Polystyrol tief gezogene Haube mit Alabastergips ausgegossen um eine Kopie meiner Urform herzustellen:


Nachdem es ca. 4 Tage am trocknen war, wollte ich endlich weiter machen. Zu vorschnell wie sich herausstellte, denn die Gipsformen waren noch nicht ganz trocken. So kam es, dass der heiße Kunststoff beim tiefziehen die Gipsform kurzzeitig so stark erhitzte, dass dieser Wasserdampf freisetzte, was zu Blasenbildung führte. Schrecklich sowas zu sehen nachdem man sich soviel Aufwand gemacht hat:


Also musste ich doch noch ein paar Tage warten, bis die Form richtig trocken geworden ist.
Aber das warten hat sich gelohnt, denn die erste Haube war für meine Ansprüche gut genug geworden. 





Wie in die Haube dann noch Licht reinkommt, erfahrt ihr in meinem nächsten Blogpost innerhalb kommenden Wochen. Eins kann ich schon verraten, es wird so RICHTIG hell :-)

4 Kommentare:

  1. Wow, da steckt ne Menge Arbeit drin, Respekt!

    Bin total gespannt auf das Endergebnis.. eventuell kann man so eine reine Kunststoffhaube ja von innen beleuchten? Das stell ich mir interessant vor.

    (Bei den normalen dicken mit Glasfaser verstärkten Hauben scheint ja nichts durch..)

    AntwortenLöschen
  2. Ja in der Tat, da steckt viel Arbeit drin. Wirklich perfekt ist die Haube auch nicht geworden. Aber das macht mir nix, es ist ja erstmal zum Nachtfliegen ;-)
    Da hast du übrigens recht, durch en Kunststoff leuchtet es richtig gut durch. Man könnte tatsächlich einfach nur ein paar LED-Streifen auf das Chassis kleben und die Haube von innen leuchten lassen ;-)

    AntwortenLöschen
  3. Das sieht doch schon sehr gut aus!
    Respekt, ich habe mich noch immer nicht an sowas ran getraut...
    Wie hast du die beiden Hälften zusammen gefügt?

    AntwortenLöschen
  4. Danke !

    Ist erstmal nur mit Tesa zusammen geklebt, um zu sehen ob es passt. Wird aber später mit Kunstoffkleber zusammengeklebt, und dann hinterher innen noch eine dünne GFK Matte einlaminiert, entlang der Klebenaht :-)

    AntwortenLöschen